PIMP YOUR FACADES!

Nur wenige Etagen im Haus sind bisher bewohnt, überall wird gebaut. Nachts sind nur einige der 40 Fenster zur Kurmärkischen Straße erleuchtet, noch fehlen die Bewohner*innen. Eine großbürgerliche Fassade schaut uns aus leeren Augen an. Jetzt haben wir viele Fenster zugetextet. Seit Oktober gibt es in der Kumi*13 eine Schilderwerkstatt für Sprücheklopfer*innen. Dort werden Polit-Parolen, Präambeln, Aufmunterungen und Handlungsanweisungen für Demonstrationen, Kiezspaziergänge und für unsere Fenster in handarbeit produziert. Steht man jetzt vor dem Haus und wirft den Kopf in den Nacken kann man die Sprüche vom 4. Stock abwärts lesen, eigentlich eher entziffern, denn unsere gemalte oder gestanzte Schablonenschrift kennt keine Zwischenräume, keinen Wortabstand, keine Unterbrechungen. So bleiben die Vorbeigehenden nun öfter stehen und bestärken sich gegenseitig im Versuch der Entzifferung. Liebe Entziffer*innen und Entzifferer: weiter so!

WASCHTAGE – eine Aktion der Kumi*13 im Straßenraum

Die Kumi*13 beteiligte sich im September bei dem Nachbarschaftsprojekt „Schöne Fläche Nord“ der Initiative „Kiez erFahren“: Die Initiative hatte 5 Parkplätze gemietet und die AnwohnerInnen zeigen dort Vorschläge, welche anderweitigen Nutzungen auf diesen 12 m2 großen Autostellfläche denkbar wären. Der Parkplatz in der Zietenstraße/Ecke Bülowstraße wurde von der Kumi*13 umgenutzt. Wir haben unsere neue Nachbarschaft zum „Klatschen“ eingeladen.

Aus unserer Einladung: „Wehende Wäsche in einer Momentaufnahme. Ein Bild, das die Zeit einfriert, als der Wäschetag ein Versammlungsort der Frauen war. Das klatschende Geräusch, das entsteht, wenn der Schmutz aus den ausgelaugten Wäschestücken auf den Steinen herausgeschlagen wurde, gab auch dem arbeitserleichternden Gerede, dem Schwatzen und Lästern der Frauen seinen Namen. Der Klatsch ist eine unterschätzte Form der Wissensvermittlung. Die Klatschenden spekulieren über soziale, politische oder sexuelle Überschreitungen, man testet soziales Verhalten von sich und anderen, man erfindet sich neu. Der Klatsch zirkuliert zwischen Leuten, angeblich meist Frauen,  er läuft unter dem Radar, Klatsch kann nicht zensuriert werden. Versammeln wir uns zu nachbarschaftlichen Klatschtagen in der Zietenstraße. Ein Hoch auf den Klatsch!“ 

An drei Abenden saßen einige „Kumistas“ mit vorbeischauenden Nachbarn oder zufälligen Passanten zusammen und haben über den Kiez als auch unser Hausprojekt geplaudert.

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