Endlich – ein Haus voller Kinder

Und das ist ernst gemeint!

Als meine Familie vor 35 Jahren in dieses Haus einzog, gab es ein Kind, mit unseren zwei Jungs waren es dann drei.

Unser Jüngster, der auch wieder im Haus wohnt und nun auch schon ein Kind hat, brachte gleich am dritten Tag die Lampe unserer unteren Nachbarn zum Absturz.

Nun wohnen hier insgesamt 17 Kinder und Jugendliche zwischen 1 und 16, 15 davon Hausvereinskinder. Bisher sind zwar einige Glasscheiben zu Bruch gegangen aber es ist noch keine Lampen runter gekommen!

Die ersten Befürchtungen, die großen Lücken zwischen den Geländerpfosten würden die Kinder verleiten, Köpfe durchzustecken oder insgesamt durchzurutschen, bewahrheiteten sich glücklicherweise nicht. Es gab viele Vorschläge, die das verhindern sollten, sogar Auffangnetze wurden in Erwägung gezogen. Es wurde alles viel unkomplizierter. Die Kinder gewöhnten sich schnell an die vielen Treppen und interessierten sich gar nicht für die Lücken.

Es herrscht endlich Leben im Haus. Alle Wohnungen sind bezogen, die Kinder besuchen sich, laden Freunde ein, toben, spielen, streiten, basteln, gärtnern und feiern auch zusammen im Hof und im Kumiherz.

Jetzt soll auch das 1. Kinderplenum starten und die Kinder wollen gemeinsam durchs Haus ziehen, um alle Wohnungen kennzulernen.

Und wenn man nur den Nachbarn oder die Nachbarin besuchen möchte, braucht es oft nur einen Schritt. Das wurde ein geflügeltes Wort zwischen Jaro (3 Jahre alt) und mir.

Vielleicht gibt es bald eine Zeit, wo wir sogar alle Wohnungstüren offen lassen können.

Der Hof

Eigentlich sprechen wir vom großen Hof und vom kleinen Hof. Der kleine ist innenliegend, mit einigen Kübelpflanzen, Obst- und Blühgehölzen bestückt. Durch die neue Baustelle fast gänzlich durch Baugerüste zugestellt und somit derzeit nicht nutzbar. 

Hingegen der „große“ Hof, ehemalige Abstellfläche für die reparaturbedürftigen Autos, wurde nach Erwerb des Hauses zu einem Erholungsort, Treffpunkt und auch schon Veranstaltungsort für die Hausgruppe, Nachbarschaft und weitere interessierte Gäste, soweit es die derzeitige Situation zuließ und zulässt.

Erstmals seit Kauf des Hauses ist überhaupt ein Begehen und Nutzen dieser beiden Höfe durch die Bewohner möglich. Der Vorbesitzer hatte es nicht gestattet, alles abgeschlossen und dort seinen eigenen Palmengarten eingerichtet.

Mit viel Enthusiasmus stürzten sich sofort einige Hausgruppenmitglieder auf die Neugestaltung, Neupflanzung, Gemüse-, Blumen- und Beerenanzucht. Fast alle zum ersten Mal.

Mitten in der Stadt ist das unsere Oase und unser kleines Paradies trotz Corona und Baustelle.

Erfolgsgefühle bescherte jede noch so kleine Blume, Beere und nach dem Winter wiederkehrende und noch üppiger blühende Pflanze.

Die Kinder planschen, naschen Beeren, ernten die ersten Radieschen, gießen, überschwemmen und die Erwachsenen grillen, quatschen, streiten, rupfen Unkraut, säen, stellen Kübel um und sind eigentlich recht glücklich. 


Facebook
Twitter